LoGo
Leben ohne Gewalt organisieren
Eine Behandlungsmaßnahme für Gewalttäter im Jugendvollzug
Was ist das LoGo?
Die Behandlung von Gewalttätern stellt den Justizvollzug vor eine schwierige, aber dennoch für die Gesellschaft sehr wichtige Aufgabe.
Diese deliktorientierte Maßnahme ist ausgelegt für die Bearbeitung starker Gewaltbereitschaft. Sie richtet sich an Inhaftierte, die in der Vergangenheit durch Gewaltdelikte auffällig bzw. strafrechtlich in Erscheinung getreten sind. Ziele sind es u.a., die Verantwortungsnahme zu fördern, alternative Handlungsweisen zu verinnerlichen und somit die einschlägige Rückfallwahrscheinlichkeit zu minimieren.
Wie läuft das LoGo ab?
Das Training ist strukturell in vier Phasen aufgeteilt:
1. Einführungsphase
2. Biographiephase
3. Phase der Gewaltkonferenz
4. Ressourcenstärkung
Als Grundlage für Gewaltfreiheit gilt es, mit den Teilnehmern die Regeln gewaltfreier Kommunikation und Kooperation zu trainieren. Positive Entwicklungen können erst dann erreicht werden, wenn die Teilnehmer ihre Beziehungsfähigkeit trainieren, indem sie gefördert werden, Rückmeldungen zu geben und zu erhalten, sich mit Selbst- und Fremdwahrnehmung und konfliktbehafteten Themen in der Gruppe auseinandersetzen.
Zeitraum?
Das LoGo-Training findet einmal wöchentlich über 3 1/2 Zeitstunden statt. Es besteht, inklusive einer Abschlusssitzung, aus 23 Sitzungen und dauert insgesamt 4 1/2 Monate.
Wer ist dabei?
Die Maßnahme wird durch einen psychologischen Fachdienst federführend geleitet. Ihm stehen zwei weitere Fachdienste (Sozialpädagogin/-arbeiterin, Psychologe), eine Mitarbeiterin des allgemeinen Vollzugsdienstes und der katholische Seelsorger in seelsorgerischer und supervisorischer Funktion zur Seite.
Pro Trainingskurs können 8 Insassen teilnehmen. Wünschenswert ist weiterhin die Teilnahme von ein bis zwei Tutoren, die das Training bereits im vorherigen Durchgang durchlaufen haben und denen durch eine weitere Teilnahme einerseits ermöglicht wird, bereits erlernte Verhaltensweisen zu verfestigen und andererseits mit ihren Erfahrungen den Teilnehmern, insbesondere bei der Sensibilisierung für delinquente Entwicklungen, zur Seite zu stehen.
Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, dann nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf:
Katja Liebmann, Dipl.-Psych.
e-mail: Katja.Liebmann@justiz.niedersachsen.de
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