Arbeitstherapie in der Jugendanstalt
Förderung durch Arbeitstherapie
Arbeitstherapie ist eine Form der Therapie, die arbeitsentwöhnten sowie sozial und psychisch auffälligen Gefangenen helfen soll, erfolgreich in die Arbeitswelt integriert zu werden.
Die Arbeitstherapie orientiert sich an der Persönlichkeit des Gefangenen und seinen Auffälligkeiten. Wirtschaftlich ergiebige Arbeitsprodukte und Leistungsnormen, wie sie in der sonstigen Arbeitswelt üblich sind, stehen im Hintergrund. Die Gefangenen sollen in der Therapie Kreativität und Leistungsbereitschaft entwickeln, Versagensängste abbauen und ein positives Sozialverhalten erlernen.
Die Anforderungen müssen auf den einzelnen Gefangenen abgestimmt werden. Dies setzt voraus, dass der Arbeitstherapeut die Hintergründe von Arbeitsstörungen und von sozialen Gehemmtheiten kennt. Ein wesentlicher Baustein der arbeitstherapeutischen Förderung besteht in der ständigen Vermittlung von Erfolgserlebnissen. Damit wird in kleinen Schritten die Arbeitsmotivation gestärkt. Dem Gefangenen müssen Ziele vermittelt werden, die er erreichen kann. Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit werden stufenweise erhöht.
Arbeitstherapie wird in kleinen überschaubaren Gruppen durchgeführt. In 2 arbeitstherapeutischen Betrieben werden jeweils 7 Gefangene beschäftigt. Es werden unterschiedliche Materialien eingesetzt (u. a. Holz, Ton, Farben, Stein). Die Maßnahme wird beendet, wenn die Übernahme in eine schulische oder berufliche Ausbildung oder in einem Produktionsbetrieb verantwortet werden kann.
Arbeitstherapie ist auch ein wesentlicher Baustein in der Abteilung Suchtbehandlung, die über einen eigenen Betrieb verfügt.