Artikel-Informationen
erstellt am:
18.01.2022
Im Rahmen eines Seminars zur politischen Bildung im Jugendstrafvollzug haben sich Inhaftierte an fünf Wochenenden unter Leitung zweier Pädagogen der Organisation Exit EnterLife e.V. mit dem Thema Menschenwürde auseinandergesetzt. Die Seminarergebnisse präsentieren sie am Samstag, 21.11.2021 Mitgefangenen und Gästen in einer Ausstellung mit dem Titel „Museum der Menschenwürde“. Die Teilnehmer haben ihre individuellen Talente eingebracht. So gab es im Museum zu lesen, zu schauen und Texte, Referate und Musik zu hören.
Im Konzept der von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderten Maßnahme heißt es zu den Zielen des Projekts: Im ‚Museum der Menschenwürde‘ werden Grundlagen und Argumentationen gegen Positionen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit vermittelt, diskutiert und eingeübt. In mehreren intensiven Projektphasen nähern sich junge Menschen in Haft den Phänomenen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit mit theatralen, musischen, multimedialen und journalistischen Methoden an, lernen diese zu analysieren, zu dekonstruieren, ihnen argumentativ zu begegnen und werden im Rahmen einer Ausstellung selbst zu Botschafter*innen im Gefängnis.
Ein Teilnehmer in seinem Seminarfazit: „Ich habe gelernt, wie auch ich oft andere –ohne es zu wollen – diskriminiere oder herabwürdige. Das war mir vorher nicht bewusst und ich will das ändern.“ Ein Teilnehmer mit afrikanischer Abstammung referierte mit viel Engagement das Thema Kolonialismus. „Darüber und was das für die Afrikaner bedeutet hat, war in unserer Seminargruppe fast nichts bekannt. Das ist draußen leider auch so.“
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18.01.2022