Sozialtherapie in der Jugendanstalt Hameln
Die sozialtherapeutische Abteilung in der Jugendanstalt Hameln
Die sozialtherapeutische Abteilung ist Teil der Hauptanstalt. Es stehen 52 Therapieplätze in aktuell 8 Wohngruppen zur Verfügung. Die Inhaftierten werden gem. §117 Abs. 1 Satz 2 in Verbindung mit § 104 Abs.1 und Abs. 2 NJVollzG von der Abteilung für Diagnostik und Planung mit der Indikation Sozialtherapie zugewiesen.
Zurzeit arbeiten insgesamt 28 Bedienstete in der Abteilung: Angehörige des Allgemeinen Vollzugsdienstes (AVD), Sozialarbeiter/-pädagogen, Psychologen, Verwaltungswirt, Diplompädagogin. Vier Behandlungsteams sind zuständig für jeweils 2 Wohngruppen, in denen Angehörige der verschiedenen Berufsgruppen interdisziplinär zusammenarbeiten.
Der Therapieprozess lässt sich in drei Phasen mit unterschiedlichen Zielsetzungen unterteilen:
- Ziel der ersten Phase ist es, die allgemeine Behandlungsmotivation und Veränderungsbereitschaft des Inhaftierten derart zu fördern, dass er aktiv am Behandlungsprogramm teilnimmt.
- In der zweiten Therapiephase steht die deliktunspezifische und deliktspezifische Behandlungsarbeit im Vordergrund.
- In der dritten Phase wird die Entlassung aus der Haft vorbereitet.
Die Behandlungsmaßnahmen (Einzelgespräche und Gruppenmaßnahmen) sind gemäß der Zielsetzung der integrativen Sozialtherapie im Gesamtzusammenhang zu sehen. Das heißt, ein Zusammenwirken von stabilem Bezugsrahmen, Lernen im Alltag und verschiedenen Therapiemaßnahmen wird angestrebt.
Da Ausbildung eine wichtige Ressource für ein späteres Leben in Freiheit ist, nehmen alle Inhaftierten der Abteilung an einer schulischen oder beruflichen Ausbildungsmaßnahme innerhalb der Anstalt teil (nur in Ausnahmefällen arbeiten Inhaftierte in Produktionsbetrieben).
Grundlage für das Behandlungskonzept in der JA Hameln ist das Rahmenkonzept für die Sozialtherapie in Niedersachsen.